Hilfe für Igel - aber richtig!
Häufig werden Igel angefahren oder durch Gartengeräte oder Landmaschinen verletzt. Verletzte Tiere sollten baldmöglichst von einem Tierarzt untersucht und behandelt werden.
Tiere die tagsüber herumlaufen, apathisch oder mager sind und sich nicht einrollen sind möglicherweise krank und bedürfen medizinischer Versorgung.
Wenn Igelkinder tagsüber außerhalb ihres Nestes zu finden sind, die Augen und Ohren noch geschlossen haben oder sie sich kühl anfühlen brauchen sie Hilfe. Babys müssen warm gehalten, mit Aufzuchtsmilch gefüttert werden, das Bäuchlein muss nach der Mahlzeit massiert werden um die Verdauung anzuregen – ein Fulltime-Job!
Bei Igeln die bei Dauerfrost und Schnee herumlaufen handelt es sich entweder um Tiere die krank sind oder Jungtiere die sich bis zum Winter kein ausreichendes Speckpolster anfressen konnten. Durch rechtzeitige Zufütterung, wenn das Nahrungsangebot im Herbst knapper wird, kann mitunter vermieden werden, dass untergewichtige Igel in menschliche Obhut genommen werden müssen.
Wichtig: Nicht jeder Igel der tagsüber herumläuft ist zwangsläufig krank und hilfsbedürftig. Wenn Igel aufgescheucht werden (z. B. durch Hunde, Garten- oder Bauarbeiten, das zerstören des Nestes) suchen sie auch tagsüber nach einem neuen geeigneten Schlafplatz.
Igelfindlinge sollten gewogen, auf Verletzungen und Krankheitsanzeichen untersucht werden, gegen äußere und innere Parasiten behandelt werden. Unterkühlte Igel werden zum Aufwärmen auf eine mit einem Frottehandtuch umwickelte Wärmeflasche gelegt.
Die Unterkunft des Igels wird mit Zeitungspapier ausgelegt. Ein Karton eignet sich als Schlafhäuschen und zerkleinertes oder zerknülltes Papier dient als Nistmaterial. Igel sind Einzelgänger deshalb dürfen auf keinen Fall mehrere Igel zusammen in ein Gehege gesetzt werden (Ausnahme Wurfgeschwister unter 300 g).
Als Futter für Igel eignet sich Katzenfutter, gekochtes Hähnchenfleisch, gebratenes Hack und hart gekochtes Ei oder Rührei sowie im Handel erhältliches Igelfutter. Frisches Wasser sollte den Tieren selbstverständlich immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Milch sollten Igel entgegen landläufiger Meinung nicht bekommen, da sie sie nicht vertragen und es zu Verdauungsstörungen kommen kann.
Ist der Igel gesund gepflegt und hat ein Gewicht von mind. 500 g sollte er auch in menschlicher Obhut Winterschlaf machen dürfen. Diesen macht der Igel am besten in einem isolierten Häuschen bei Außentemperatur, auf jeden Fall aber muss die Temperatur unter 6° C sein, sonst droht ein Kräfte zehrender Dämmerschlaf.
(Bild: Eleleleven)