Vogel entflogen – was tun?
Schnell ist es passiert - der Heimvogel entwischt durch ein gekipptes Fenster und ist auf und davon. Gerade in den Sommermonaten entfliegen viele der so genannten „Stubenvögel“. Einige, leider bei weitem nicht alle, landen dann bei uns in den Tierheimen. Oftmals vergessen die Besitzer in den Tierheimen nachzufragen!
Nach dem ersten Schreck wissen viele nicht, wo und wie sie nach dem Entflogenen suchen sollen. Oftmals bleibt es bei dem wenig erfolgversprechendem Blick in den nächsten Baum.
Doch man kann viel mehr tun:
- Geben Sie in der Nachbarschaft Bescheid.
- Hängen Sie Suchzettel an viel frequentierten Stellen und Plätzen der Nachbarschaft auf (z. B. an Bushaltestellen, in Supermärkten – dort gibt es oft „schwarze Bretter“ – in Kiosken und Bäckereien – hier sollte man vorher um Erlaubnis fragen – und ähnlichen Orten.)
- Geben Sie in Tierarztpraxen in der Umgebung Bescheid. Finder von verletzten Tieren geben diese häufig dort ab.
- Informieren Sie den Tierrettungsdienst – sofern es diesen gibt – oder die Feuerwehr (natürlich NICHT über die 112)
- Melden Sie den Verlust in den umliegenden Tierheimen und Tierschutzvereinen. Geben Sie dazu besondere Kennzeichen oder Eigenheiten des Vogels an.
- Über verschiedene Tiersuchdienste kann man eine Suchanzeige aufgeben.
- Schalten Sie eine Anzeige im Wochenblatt.
- WICHTIG: Geben Sie die Ring- oder Transpondernummer nie öffentlich bekannt! Sie dient im Zweifel zum Abgleich, dass es sich tatsächlich um Ihren Vogel handelt.
Sollte sich der Vogel noch in der Nähe befinden, können Sie ihn auch mit dem Partnervogel wieder anlocken. Hierzu setzen Sie den Partnervogel in einen kleinen Transportkäfig. Diesen stellen Sie dann in einen größeren geöffneten Käfig, der zusätzlich mit dem Lieblingsfutter des entflogenen Vogels bestückt ist. Durch die Rufe wird der andere Vogel meist wieder angelockt. Es kann einiges an Geduld erfordern und braucht manchmal auch mehrere Anläufe, bis der entflogene Piepmatz in den Käfig geht. Das Lieblingsfutter – in dem Fall dürfen es gerne Hirse, Knabberstangen & Co. sein, die jedoch von außen nicht zu erreichen sein dürfen – gibt dem „Flüchtigen“ einen zusätzlichen Anreiz
Im besten Fall trägt ihr Vogel eine Kennzeichnungsring oder einem Transponder (Mikrochip) und ist entsprechend gemeldet, z. B. über Tasso.
Doch es gibt auch einige einfache Regeln, damit Ihr gefiederter Freund gar nicht erst abtrünnig wird:
- Lassen Sie Ihre Vögel nie bei geöffnetem – auch nicht bei gekipptem – Fenster fliegen. Schließen Sie diese erst bevor Sie den Käfig öffnen.
- Säubern Sie Käfige nie im Freien oder in Räumen mit geöffneten Fenster und/oder Türen.
- Transportieren Sie Ihre Vögel in einem speziellen Transportkäfig, der sicher verschlossen ist.